Gasthaus Polsterbräu als Begegnungsstätte für Alle

Vor einigen Tagen kontaktierte uns von Tullis Climbers Home aus Nankendorf, um ihre Idee und Vision des zu erhaltenswerten und traditionsreichen Gasthauses vor dem der Stadt am 15. November 2023 vorzustellen. Mit unserem Beitrag wollen wir das Vorhaben unterstützen, um das Gebäude mit Gaststätte für die nächsten Generationen zu erhalten.

1927 entstand das stattliche Wohn- und Gasthaus der Polsters, das im harmonischen Ensemble mit der Kirche das Ortsbild von Nankendorf prägt. Bis 1951 in Eigenbewirtschaftung der Familie, dann unter den Pächtern Hans Wölfel und Paul Klaus war der Polstersche Brauereigasthof ein Anziehungspunkt für Einheimische, Wanderer und Urlauber. Viele Stammgäste aus , , Erlangen und Nürnberg kamen zur zünftigen fränkischen Brotzeit.

Die Tradition der Polsterbräu wurde von 1991 bis 2015 unter den Wirtsleuten Thomas und Corinna Günzel leidenschaftlich und mit Hingabe weitergeführt. Der Brauerei-Gasthof wurde wieder zu dem, was er einmal war: das gesellige Zentrum des Ortes, ein gemütlicher Treffpunkt für Jung und Alt, ein lohnendes Ziel für Wanderer und Ausflügler, eine Visitenkarte fränkischer Gastlichkeit. Das Credo der beiden erfahrenen Gastronomen galt der Pflege der stets brauereifrischen Bierspezialitäten und der regionaltypischen Küche: deftig, kräftig, frisch, schnörkellos und ehrlich. Herzhafte Suppen und Eintöpfe fehlten auf der Karte ebenso wenig wie zünftige Brotzeiten oder Forellen aus der quellklaren , direkt vor der Haustür.

Weitere Informationen über die des Polsterbräu findet ihr unter Gasthof Polsterbräu – Wo einst die Brauer Brotzeit machten.

Ein Dorf ohne Wirtschaft? Wie traurig! 🥹

Aber genau das könnte uns hier in Nankendorf blühen (abgesehen von zwei Tagen Brauerei Schroll natürlich!). Eine der schönsten Gaststätte der Umgebung, das Polsterbräu, steht wohl ab Ende 2024 vor dem Aus. Wenn der Vertrag der jetzigen Pächterin abläuft, wird das Restaurant nicht mehr von ihr weitergeführt. Ab Januar 2025 gibt es zurzeit (Stand November 2023) keine Lösung dafür, was aus der Traditionsgaststätte werden soll, sodass ein Abriss wahrscheinlich wäre.

Soweit darf es doch nicht kommen! 💪

Bist du auch daran interessiert, das Polsterbräu zu retten? Ist das überhaupt möglich? Wir laden dich gerne zu einem Gedankenspiel ein.

Unsere Vision ist… 💭

  • …dass die Gaststätte weiterhin betrieben wird!
  • …dass hier wieder kräftig gefeiert, gelacht, geklönt wird. 
  • …dass man auch als einzelne Person jederzeit herkommen kann und immer auf nette Menschen trifft – oder an der Theke mit dem Wirt ratscht. 
  • …dass nach dem sonntäglichen Kirchenbesuch bei Kaffee & Kuchen auf der zukünftigen Terrasse geplaudert werden kann. 
  • …dass hier Events stattfinden…Vorträge, Lesungen, Konzerte, Biertastings, Workshops, Stammtische, Spieleabende, Schafkopf-Runden… was auch immer… 
  • …dass man sich wöchentlich zum Darten, Kickern oder Billard spielen trifft. 
  • …dass man sich Großereignisse, wie z.B. die Fußball-WM, gemeinsam anschauen kann. 
  • …dass an der Straße ein paar Barhocker samt Tische stehen – für ein bis fünf schnelle Biere. 
  • …dass es ausgewählte, köstliche Speisen gibt, bevorzugt mit saisonalen und regionalen Zutaten.  
  • …dass die Betreiber von ihren Gästen ein tolles Restaurant empfehlen können – nicht nur zweimal pro Woche. 

Die Vision, dass das Polsterbräu eine Begegnungsstätte für alle wird. 

Vielleicht könnten auch ein paar heimische Produkte verkauft werden: Honig aus Nankendorf, selbstgemachte Marmelade, Bierkrüge mit Schroll-Wappen, den Kletterführer der Fränkischen Schweiz, Bücher von Waischenfelder Autoren, und und und…und, dass das Bier vom Georg kommt, versteht sich von selbst. 😊

Wir haben die Vision… 🆕

  • …dass dieses Restaurant von der ganzen getragen wird.
  • …dass Synergien gebildet werden mit den Kräften vor Ort: 
    • Warum selber Kuchen backen, wenn es bei unseren Dorfbäckereien schon die weltbeste Nussecke und Himbeersahnetorte gibt? 
    • Warum Karotten und Zucchini beim REWE kaufen, wenn wir Nankendorfer Hobbygärtner nicht wissen, wohin mit unserem Ernteüberschuss? 
  • …dass sich alle, die mitgestalten möchten kurzschließen können, für den Fall, dass im laufenden Betrieb Hilfe benötigt wird:
    • “Uns geht die Sahne aus, fährt zufällig jemand zum Supermarkt und kann welche mitbringen?” 
    • “Der Laden brummt, hat jemand Zeit, ein paar Bier zu zapfen?” 

Klingt zu schön, um wahr zu sein? Wir glauben nicht! 

Erst einmal ein paar Fakten

  • Das Gebäude ist in marodem Zustand und muss saniert werden.
  • Es bedarf viel Geld und Arbeitseinsatz, um das Restaurant in einen Zustand zu versetzen, um darin arbeiten und vielleicht sogar wohnen zu können. 
  • Die Stadt Waischenfeld hat nur begrenzte finanzielle Mittel, steht aber voll hinter dem Projekt und wird es laut Herrn Thiem im Rahmen des Machbaren unterstützen. 
  • Das Polsterbräu braucht eine engagierte Wirtin oder Wirt, sehr gutes Küchenpersonal,  bestenfalls weitere Aushilfskräfte.  

Hier unsere Idee💡

Thema Finanzen 💵

  • Wir Nankendorfer (gerne auch alle Interessierten von den Dörfern drumherum!), schließen uns zusammen und gründen eine Genossenschaft oder einen Verein. 
  • Das Gebäude selbst bleibt im Besitz der Stadt. 
  • Jeder kann durch seinen Einsatz (Geld oder Arbeitsleistung?) Anteile erwerben. 
  • Fehlendes Kapital kann vielleicht als Kredit aufgenommen werden? 
  • Wenn Gewinn erwirtschaftet wird, könnte an jeden Anteilseigner eine Dividende ausgeschüttet – oder in Form von Bier “ausgezahlt” werden. Je nach Geschäftsmodell. 

Thema Sanierung 👩‍🔧

  • Jeder, der mit seinen/ihren individuellen Fähigkeiten etwas beitragen kann, ist eingeladen, mit anzupacken. Jede Hilfe ist wertvoll. 
  • Auch sind alle gerne gesehen, die beim Renovieren mit aufräumen und saubermachen oder einfach nur die Sanierungsarbeiten mit Kaffee und Keksen versüßen. 
  • Uli würde sich anbieten, die Sanierungs- und Einrichtungsarbeiten zu begleiten. 

Thema Gründung / Verträge / Buchhaltung / Werbung 🗂️

  • Rechtsanwälte, Notare, Steuerberater, Buchhalter, Webdesigner, Hobby-Fotografen…wer kann einen Beitrag mit seinem oder ihrem Wissen leisten? 

Thema laufendes Geschäft 🍽️

  • Wir versuchen, unseren guten Freund zu überzeugen, in die Rolle des Wirtes zu schlüpfen. Oder möchte jemand von euch die Verantwortung für das Restaurant übernehmen? Oder kennt jemanden, der jemanden kennt…? 
  • Einen haben wir schon mit im Boot, nämlich einen Koch, der Teilzeit arbeiten würde!
  • Wir, also Tanja und Uli packen als Kellner oder Küchenhilfe auf jeden Fall mit an.
  • Wer noch? Braucht jemand einen Nebenjob? Möchte sich jemand beruflich verändern? – Kennt ihr Neugierige, die mit in das Projekt einsteigen möchten? 

Thema Umsatz generieren 💶

  • Jeder Anteilseigner profitiert von einem gut laufenden Geschäft…also geht man dann doch mit seinen Liebsten am besten zum eigenen Laden, macht Werbung im Freundes- und Bekanntenkreis. Somit hat eine Genossenschaft eine viel größere Werbereichweite als ein einzelner Wirt. 
  • Das Polsterbräu genoss schon mal einen sehr guten Ruf, bis weit über Nankendorf hinaus. Warum nicht daran anknüpfen? 
  • In ganz Waischenfeld gab es bei der letzten Erhebung ca. 92.000 (!) Übernachtungen von Feriengästen, auch die wollen versorgt sein. 😊

Wir sehen so viel Potential in diesem Dorf, in dieser Gaststätte, an diesem Standort, es wäre zu schade, wenn wir dies ungenutzt ließen! Für einen allein ist's zu viel. Aber -  

Zusammen kann etwas Großartiges entstehen! 👍🍻

Lasst uns nicht rumheulen, dass sich die Welt wandelt, sondern diesen Gestaltungsspielraum als Chance sehen

Vielleicht könnten wir sogar ein Vorbild sein für all die anderen Dörfer, die auch unter dem Kneipensterben leiden. Siehe hier, es gibt schon zahlreiche gute Beispiele mit unterschiedlichen Konzepten, wie Anwohner/innen ihre Gaststätte gerettet haben: 

Im Schwarzwald Wie ein Dorf seine Kneipe rettet, oder auch in Mittelfranken Gegen das Kneipensterben. In Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein Dorf ohne Kneipe: Was ist die Lösung?. Ebenso im Fichtelgebirge „Mogst a Bier? Dann investier!“ – Stammtisch rettet Dorfkneipe, „Mogst a Bier, dann investier!“ – Stammtischler wollen ihre Dorfkneipe kaufen und „Mogst a Bier? Dann investier!“ – Stammtisch rettet Dorfkneipe.

Wenn das andere können, warum nicht auch wir? Was meinst du? Wir danken ganz herzlich für dein Interesse und hoffen sehr, dass auch du beim Bürgergespräch am 15. November im Polsterbräu mit dabei bist.

Tanja & Uli Weidner (die 2 vom “Tullis Climbers Home”)
Abb.: Das Gasthaus Polsterbräu – Quelle Tanja & Uli Weidner

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