Felskletterer akzeptierten flexiblen Naturschutz

Bei uns in der Fränkischen Schweiz und direkt auch um Nankendorf herum, ist das eine beliebte Freizeitsportart. Dazu wird auch der Naturschutz von den Kletterern sehr wohl beachtet und respektiert. Einen Artikel aus den Nordbayerischen Kurier von der gestrigen Ausgabe des Autors Torsten Ernstberger möchte ich hiermit übernehmen, weil dieses Thema auch die Kletterer rund um Nankendorf betrifft.

Wanderfalken und Uhus fühlen sich in der Fränkischen Schweiz wohl: Hier finden die Vögel in den Felsen Brutplätze. Für Kletterer bringt die Vogelbrutzeit im Frühling Einschränkungen: Felsen werden für sie gesperrt. Doch Konflikte gibt es kaum, denn die Sportler akzeptieren, dass der Naturschutz Vorrang hat.

“Es gibt kaum schwarze Schafe unter den Kletterern, die sich nicht an die Felssperrungen halten.” sagt Ulrich Lanz, stellvertretender Leiter des Referats für Artenschutz beim Landesbund für Vogelschutz. Die Kletterer sind sich bewusst, dass die Felsen für einige hoch spezialisierte Tierarten, wie Uhu und Wanderfalke, als Lebensräume unverzichtbar sind.

“Immer öfter melden sogar Kletterer selbst Brutplätze der gefährdeten Vögel.” sagt Lanz. Zudem sind regelmäßig Mitarbeiter des Vogelschutzbunds in den Klettergebieten unterwegs und prüfen, wo Uhu und Wanderfalke sich gerade niedergelassen haben.

Werden Brutabbrüche festgestellt oder verlassene Nester gefunden, folgt umgehend die Freigabe der Felsen für Sportler. Spätestens Ende Juli endet die Brutzeit und fast alle Naturfelsen stehen den Kletterern wieder zur Verfügung. “Dieses flexible Agieren und die fachlich begründeten Felssperrungen respektieren die Kletterer.” erklärt Jörg Ruckriegel vom Alpenverein, der eng mit den Landesbund für Vogelschutz zusammenarbeitet. Blickt Ruckriegel auf die vergangenen fünf Jahre zurück, fallen ihm nur zwei Fälle ein, in denen Unverbesserliche trotz Verbots Felsen bestiegen.

“Die Missachtung der Verbote ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Ordnungswidrigkeit oder sogar Straftat, die Geldstrafen nach sich ziehen kann.” warnt Ulrich Lanz. Jeder Kletterer ist verpflichtet, sich über Felssperrungen zu informieren, bevor er eine Wand in Angriff nimmt. Hinweise und Tipps finden sich unter frankenjura.com und dav-felsinfo.de.

“Ausschlaggebend ist aber die Beschilderung vor Ort.” mahnt Ruckriegel. Wie ernst die Kletterer den Naturschutz nehmen, zeigt die Population der Wanderfalken: Galt die Vogelart in den 1980er Jahren als fast ausgerottet, sind momentan in der Fränkischen Schweiz wieder nahezu alle Reviere besetzt.

Printausgabe Nordbayerischer Kurier 04.05.2011

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